Radfahren mit Sinn und allen Sinnen auf Jakobuswegen

Mit dem Rad Pilgererfahrungen sammeln und großartige süddeutsche Jakobuswege kennen lernen.

Am Mittwoch, 18. Januar, sprach Pfarrer Jürgen Nitz aus Kaufering beim Stammtisch des ADFC Memmingen über die Jakobus-Radpilgerwege in Deutschland. Der Vortragsraum im „Löwen“ war so schnell mit interessierten Zuhörern -darunter etliche Nichtmitgliedern- gefüllt, dass pünktlich mit der Vorstellung von Jürgen Nitz begonnen werden konnte.

Pfarrer Jürgen Nitz ist Gemeindepfarrer der evangelischen Paulusgemeinde in Kaufering, zertifizierter Pilgerbegleiter der evangelischen Kirche, zertifizierter ADFC TourGuide, Projektleiter und Initiator der Idee „RADPILGERN“.

Alles nahm seinen Anfang, als er zum Luther-Jahr 2017 (500 Jahre Thesen-Anschlag) mit Gleichgesinnten die Strecke Augsburg nach Wittenberg kartografierte und mittels GPX-Tracks digitalisierte.

Im Corona-Jahr 2020 startete dann sein Projekt „Jakobus-Radpilgerwege in Bayern“, wobei auch außerbayerische Strecken mit einbezogen wurden. Innerhalb von drei Jahren wurden 4200 Streckenkilometer abgefahren und mit Radstrecken-Hinweisschildern bestückt. Informationen zu diesem Streckennetz können über www.radpilgern.de mit Hilfe des Portals „outdooractive“ kostenfrei angesehen und abgerufen werden.

Jürgen Nitz berichtete auch von manchen Schwierigkeiten, die er in den kommunalen Ämtern erfuhr, lobte dann aber auch die Arbeit der verschiedenen ADFC-Gliederungen, namentlich Memmingen und Kempten, die „Patenschaften“ für die Schilder des Jakobus-Radpilgerweges übernommen haben. „Patenschaft“ bedeutet, dass wir vom ADFC beim Abfahren der Strecken einen Blick darauf werfen, ob die Schilder in Ordnung sind und nicht beschädigt oder gar ganz abgehängt wurden.

Es folgte dann eine Dia-Show über die Jakobus-Strecken speziell im Allgäu. An der Strecke, die übrigens meist auf ruhigen, ungeteerten Wald- und Wiesenwegen verläuft, gibt es viele schöne und interessante Kirchen und Besinnungsorte. Damit wird dem Pilgergedanken Rechnung getragen. Mit einem kleinen Filmbeitrag wurde dann dieser Teil des Vortrags abgeschlossen.

Danach gab Jürgen Nitz noch nähere Informationen zum Ablauf einer Radpilgerfahrt. Übernachtet wird in gehobenen Gasthäusern, aber auch schon mal in hergerichteten Gemeindehäusern. Wichtig seien vor allem gute Unterstellplätze für die Räder und Lademöglichkeit der Akkus. Täglich gibt es einen kurzen Impuls für den Tag mit Gebet als „Tagesration“ für die Fahrt. Die Tagesetappen betragen an die fünfzig Kilometer. Abends bleibt dann viel Zeit für Gespräche und das Reflektieren der Erfahrungen vom Tage. Und übrigens – gepilgert wird bei jedem Wetter!

Mit diesem Stammtisch-Abend traf der ADFC in Memmingen ins Schwarze. Meist wurde nach einem einstündigen Programm noch ein wenig gemütlich zusammengesessen. Dieses Mal verließen die Letzten erst drei Stunden nach Programm den „Löwen“. Es war ein durchweg gelungener, kurzweiliger und interessanter Abend, der bestimmt beim Einen oder Anderen noch nachhallen wird.


https://memmingen.adfc.de/neuigkeit/radfahren-mit-sinn-und-allen-sinnen-auf-jakobuswegen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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