Innenminister Herrmann will sich für Sicherheit von Radfahrern einsetzen

Herrmann fordert bei der 3. bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz in München mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr . Er beklagt die hohe Zahl an tödlich verunglückten Radfahrern und kündigt verstärkt Maßnahmen für sichereres Radfahren an.

Innenminister Joachim Herrmann(hier mit ADFC-Landeschefin Felsch bei der BR Radltour in Cham) will sich für mehr Sicherheit beim Radfahren einsetzen. © Lutz Bäucker


(stmi) Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat auf der 3. bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz zum Verkehrssicherheitsprogramm 2030 'Bayern mobil – Sicher ans Ziel' deutlich mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr gefordert. "Vor allem Kinder, Fußgänger und Radlfahrer müssen noch besser geschützt werden", erklärte Herrmann. "Viele und auch schwere Verkehrsunfälle mit schlimmen Folgen ließen sich vermeiden, wenn sich immer alle an die Verkehrsregeln halten und aufeinander achtgeben." Der Innenminister diskutierte dazu mit Verkehrsexperten aus verschiedenen Bereichen der Verkehrssicherheit, der Wissenschaft, der Wirtschaft und Behörden darüber, wie das Schwerpunktthema 'Rücksichtnahme im Blick' besser in den Köpfen der Verkehrsteilnehmer verankert werden kann. +++
 Gleichzeitig warnte der Innenminister: "Uneinsichtige Verkehrssünder müssen mit konsequenten Polizeikontrollen rechnen, insbesondere wer zu schnell fährt, rücksichtslos überholt, Ampeln missachtet, entgegen der Fahrtrichtung unterwegs ist oder auf Geh- oder Radwegen parkt."
Wie Herrmann deutlich machte, sind immer mehr Menschen auf Bayerns Straßen unterwegs und die Verkehrsdichte nimmt zu. Allein der Bestand an Kraftfahrzeugen ist im Freistaat von 2020 auf 2023 um rund 375.000 auf etwa 10.700.000 gestiegen (Stichtag jeweils der 01.01.). Dazu kommt, dass der Radverkehr als umweltfreundliche Alternative erheblich an Bedeutung gewinnt, vor allem in städtischen Bereichen. Das zeigt sich nach Herrmanns Worten leider auch an der Zahl der Radunfälle, die in Bayern in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen ist, 2022 verglichen mit 2015 um ein Viertel (2015: 15.405, 2022: 19.646). Dabei wurden 18.296 Radfahrer verletzt (2021: 16.039, 2015: 14.039) und 84 Radfahrer getötet (2021:63; 2015: 81). 2022 war die höchste Zahl an getöteten Radfahrern seit 2009 (97) zu beklagen. Der Innenminister kündigte deshalb an, beim bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm im nächsten Jahr Maßnahmen für noch sichereres Radlfahren in den Mittelpunkt zu rücken.
 

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    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

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